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  • AutorenbildJana Knöpfli

Warum wir Zimmerpflanzen eine Chance geben sollten

Oft wenn ich eine Pflanze bei meinen Einrichtungsberatungen im Wohnkonzept einplane, kommt das Feedback von meinen Kund:innen: «Nein bitte keine echten Pflanzen, die sterben bei mir immer». Das möchte ich zum Anlass nehmen, ein Plädoyer für Pflanzen in unseren Wohnräumen zu schreiben.


eine grüne Monstera Pflanze vor weisser Wand mit Fliesen im Hintergrund

Wieso brauche ich eine Zimmerpflanze in meiner Einrichtung?


Noch nie haben wir so viel Zeit in geschlossenen Räumen verbracht, wie wir das heute tun. Seit vielen tausend Jahren kennen wir geschützte Räume, die uns vor den Gefahren der Natur wie Regen, gefährliche Tiere oder Kälte schützen. Doch die heutige Abschottung und Trennung von der Natur in den Industrienationen ist relativ neu. Lange Zeit haben die Menschen in engem Einklang mit der Natur gelebt.


Man könnte argumentieren, dass wir uns weiterentwickelt haben und wir uns ja von der Natur schützen wollen. Doch meiner Meinung nach ist das zu kurz gedacht. Pflanzen haben so viele positive Effekte, dass es schade ist, wenn wir sie an den Orten, an denen wir die meiste Zeit verbringen, nicht für uns nutzen.


Wie wirken Pflanzen in Wohnräumen?


Du kennst das bestimmt aus eigener Erfahrung, wie ein Aufenthalt in der Natur dazu in der Lage ist, dir zu helfen runterzufahren, dich zu entspannen und Energie zu tanken. Ob es der Moment ist, wenn du nach einem anstrengenden Anstieg den Gipfel des Berges erreichst, umgeben von wunderschönen Alpenblumen, die kalte frische Bergluft einatmest und du dich so lebendig fühlst, während du dein pulsierendes Blut spürst. Oder ein ruhiger Waldspaziergang, bei dem die Sonnenstrahlen sanft durch die Blätter scheinen, du den Duft des Waldbodens riechst, Vögel zwitschern hörst und den weichen, federnden Untergrund unter deinen Füssen spürst. Die Natur beeinflusst unser Wohlbefinden tiefgreifend, indem sie Entspannung fördert, Stress abbaut, die geistige Gesundheit verbessert und die körperliche Fitness steigert.


Zimmerpflanzen erinnern uns an diese Momente und haben ähnliche Auswirkungen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass das Vorhandensein von Pflanzen und der visuelle Kontakt mit der Natur zu einer Verringerung der Herzfrequenz führen kann. Dieses Phänomen wird als "Biophilie-Effekt" bezeichnet.


Darüber hinaus tragen Zimmerpflanzen zur Verbesserung der Luftqualität in Räumen bei, indem sie Schadstoff aus der Luft filtern und Sauerstoff freisetzen.


Dies spricht für mich auch dafür, Pflanzen nicht nur zu Hause zur Förderung von Entspannung und Erholung zu nutzen, sondern auch bei der Arbeit, zum Beispiel in unseren Büroräumlichkeiten. Das Vorhandensein von Zimmerpflanzen kann sich indirekt auf die Leistungsfähigkeit auswirken, da es die Luftqualität verbessert und somit zu weniger Gesundheitsproblemen wie Kopfschmerzen und Atemwegsbeschwerden führen kann.


Ein paar weitere Beispiele für Studienergebnisse im Zusammenhang von Leistungsfähigkeit und der Auswirkung von Pflanzen in Innenräumen sind folgende:


  • Produktivität und Konzentration: Im Journal of Environmental Psychology wurde eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass das Hinzufügen von Pflanzen in Büroumgebungen die Aufmerksamkeit und die Aufgabenleistung verbessert. Arbeitnehmer in mit Pflanzen ausgestatteten Büros zeigten eine höhere Produktivität und berichteten von einer grösseren Zufriedenheit mit ihrer Arbeitsumgebung.

  • Kognitive Funktion und Kreativität: Eine weitere Studie ergab, dass Pflanzen im Büroumfeld die Leistung bei kreativen Aufgaben, der Ideenfindung und der Problemlösung verbessern können.

  • Stressabbau: Zimmerpflanzen haben nachweislich eine stressreduzierende Wirkung. Eine Studie an der Universität Hyogo in Japan zeigte, dass allein das Betrachten von Zimmerpflanzen während einer stressigen Aufgabe zu einer deutlichen Verringerung des Stressniveaus im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Pflanzenexposition führte.


Vielleicht denkst du jetzt, das ist ja alles schön und gut, aber ich kann ja nach draussen gehen und dann habe ich da die Natur und ihre positiven Effekte auch. Ja definitiv und das solltest du auch tun. Eine Pflanze in deinem Wohnzimmer löst natürlich nicht den gleichen Effekt aus, wie wenn du drei Stunde in der Natur wandern gehst. Aber wie oft verschieben wir den Feierabendspaziergang, weil die Kinder länger brauchen, um ins Bett zu kommen, oder weil morgen diese wichtige Präsentation ansteht und wir sie nochmals durchgehen wollen, wie oft lassen wir die Joggingrunde ausfallen, weil wir uns doch zu müde und erschöpft vom Tag fühlen? Und selbst wenn du es trotz deines hektischen Alltags regelmässig nach draussen schaffst, ist es doch grossartig, wenn wir zu Hause oder am Arbeitsplatz eine Umgebung schaffen können, die uns optimale Entspannung und Erholung bietet.


Zusätzlich zu all diesen positiven Einflüssen haben Pflanzen auch einen dekorativen Charakter und machen einen Raum gemütlicher, wohnlicher und stimmungsvoller.



Tipp fürs Überleben der Pflanze


Ok, denkst du jetzt, ich sehe ein, dass eine Pflanze zu Hause oder im Büro einen positiven Effekt haben könnte. Aber was bringt mir das, wenn die Dinger immer in kürzester Zeit sterben?

Ich glaube, dass unsere Pflanzen häufig nicht überleben, weil wir ihnen keinen richtigen Wert und Platz in unserem Leben geben. Wie wichtig ist es dir wirklich, dass sie überleben? Wie häufig denkst du an sie? Pflanzen sind Lebewesen und benötigen Aufmerksamkeit, Zuneigung und Pflege, genau wie alle anderen Geschöpfe. Wenn du ihren Wert erkennst und bereit bist, dich um sie zu kümmern, wirst du erfolgreich sein, auch wenn dein grüner Daumen bisher nicht so ausgeprägt war.


Du möchtest ein paar konkretere Pflegetipps? There you go:

1. Licht: Informiere dich über den Lichtbedarf deiner spezifischen Pflanze und sorge für ausreichend Licht.

2. Wasser: Wie häufig du deine Pflanze giessen solltest, hängt von der Pflanzenart, der Topfgröße und den Umgebungsbedingungen ab. Prüfe den Feuchtigkeitsgehalt der Erde, indem du den Finger bis zum ersten Knöchel in die Erde steckst. Wenn sich die Erde trocken anfühlt, ist es Zeit zu giessen. Vermeide Überwässerung, da diese zu Wurzelfäule führen kann.

3. Luftfeuchtigkeit: Einige Pflanzen bevorzugen eine höhere Luftfeuchtigkeit. Du kannst die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem du die Pflanze mit Wasser besprühst.

4. Düngung: Eine regelmässige Düngung hilft der Pflanze, die benötigten Nährstoffe zu erhalten. Achte jedoch auf die richtige Dossierung, eine Überdüngung kann der Pflanze schaden.

5. Pflege: Entferne abgestorbene oder vergilbte Blätter und entstaube die Blätter, um sicherzustellen, dass die Pflanze genug Licht aufnehmen kann.

6. Schädlingsbekämpfung: Reagiere sofort mit geeigneten organischen oder chemischen Mitteln, wenn du Anzeichen von Schädlingen bemerkst.

7. Beobachten: Beobachte deine Pflanze, um Veränderungen im Wachstum, Aussehen oder Anzeichen von Stress zu erkennen und die Pflegeroutine entsprechend anzupassen.


Lass mich wissen, ob du dich nun bereit fühlst, einer Pflanze eine Chance zu geben und wie es dir dabei ergangen ist .


Alles Liebe,


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